Man muß ja nicht jedesmal das Rad neu erfinden und genauso wenig muß man sich ständig neue Informationsschriften ausdenken, also gibt es hier für Dich ein etwas betagtes aber nach wie vor aktuelles Infoblatt des PBN.
Lager, Fahrt und Abenteuer
Das alles und noch viel mehr kannst Du bei uns erleben. Doch bevor wir erzählen, was wir alles machen, sollst Du wissen, mit wem Du es zu tun hast: Wir sind Mädchen und Jungen com Pfadfinder- und Pfadfinderbund Nord, einem von Kirchen, Parteien und Erwachsenenvereinen unabhängigen Jugendverband in Hamburg.
Bei uns sind Mädchen und Jungen, die Spaß an Fahrten, Spielen, Werken und Abenteuern haben. Unsere Gruppen bestehen aus jeweils 6 bis 10 Mädchen oder Jungen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren, die sich jede Woche einmal in ihrem Heim treffen und an vielen Wochenenden und in den Ferien auf Fahrt gehen. Im Sommer werden sogar mehrwöchige Fahrten gemacht, die meist ins Ausland führen.
Überhaupt sind die Fahrten das Wichtigste für uns, denn dabei kann man noch richtige Abenteuer erleben (anstatt sie im Fernsehen zu betrachten). Die kürzesten Fahrten dauern zwei Tage, die längsten vier Wochen. Oft machen wir Wanderungen, auf denen wir alle zum Leben notwendigen Gegenstände mitnehmen, sodaß wir tagelang in einsamen Gegenden unterwegs sein können. Erst wenn man so unterwegs ist, merkt man, wie wichtig Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Rücksichtnahme in einer Gemeinschaft sind.
Hättest Du nicht auch einmal Lust, wirklich für Dich selbst zu kochen? Oder wäre es nicht etwas für Dich, zusammen mit guten Freunden im Zelt am Feuer zu sitzen oder mitten im Wald zu schlafen? Ein Feuer im Zelt sei unmöglich sagst Du? Normalerweise schon, bei uns aber nicht! Jede Gruppe hat ihre "Kohte", ein in Lappland entdecktes Feuerzelt, in dem man, ähnlich wie in einem Tipi bei den Indianern, Feuer machen und schlafen kann.
Unsere Fahrten machen wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Einige Gruppen von uns waren aber auch schon mit Kanus und Flößen unterwegs. Und in Schleswig-Holstein haben wir auf einer eigenen Ponyfarm sechs Haflinger-Pferde, mit denen wir Ausritte und Fahrten unternehmen.Spiel und Spaß in eigenen Heimen
Einmal pro Woche treffen sich die Gruppen in einem unserer Heime zum Heimabend. Dort wird gebastelt, gespielt, gekklönt und gesungen. Du hälst nichts vom Singen? Nun, wenn Du erst einmal viele Lieder kennst, oder wenn Du gar bei uns Gitrarre spielen gelernt hast, dann wird es Dir ganz sicher Spaß bringen.
Wenn Du gern bastelst, kannst Du bei uns viele Techniken lernen. Hast Du schon einmal Siebdruck oder Stoffdruck gemacht, hast Du Dich schon einmal mit Emaille-Arbeiten oder Kupfertreiben beschäftigt oder schon einmal einen Linolschnitt hergestellt? Das sind nur einige Beispiele von all dem, was wir in unseren Gruppen machen.
Die Gruppen fertigen sich auch ihr Gerät für die Fahrten, wie beispielsweise Trinkbecher, Kerzenleuchter und Brotbrettchen. Und manche Gruppe hat sogar schon ihre Kohte selbst genäht oder zumindest selbst mit Ornamenten bemalt.
Wer auf Fahrt geht und schwierigen Situationen nicht aus dem Wege geht, muß darauf vorbereitet sein. So lernst Du bei uns, wie man auch mit nassem Holz ein Feuer entzündet, wie man Knoten macht, die nicht nur halten, sondern bei Feuchtigkeit auch noch zu lösen sind. Der Umgang mit einem Kompaß und einer Landkarte kann für Dich ebenso wichtig sein wie die Kenntnis einiger Tier- und Pflanzenarten - und wie man in der Natur leben kann, ohne sie zu zerstören.
Wir treiben auch Sport und machen viele Spiele. Uns liegt nichts daran, Rekorde zu brechen, wir machen dies einfach zum Spaß´: Fußball, Schwimmen, Volleyball, aber auch Bogenschießen, Hindernislauf und im Winter Skilauf! Wir haben auch einige eigene Spiele, wie zum Beispiel "Erdbeben" oder "Arschball". Spielen kann man sogar in der Stadt und in unseren eigenen Räumen und Heimen.
Jede Gruppe kann ihren Raum nach eigenen Vorstellungen gestalten, wir können unsere Heime jederzeit, auch am Wochenende, benutzen, wir müssen sie dafür allerdings auch in Ordnung halten. In vielen Heimen ist eine Werkstatt, in der man Lärm und Schmutz machen kann. Außerdem gibt es eine Küche und mehrere Heimabendräume. In einem Heim haben wir sogar ein eigenes Fotolabor, eine Siebdruckanlage und eine Sauna!Ausbildung zum Helfen und Führen
Für die älteren Gruppen stellen sich oft schwierigere Aufgaben. So waren wir in Schottland zum Bergsteigen, in der Einsamkeit Lapplands und unternahmen Segeltouren auf der Ostsee und erkundeten Höhlen im Harz und in Bayern. Einer von uns entdeckte sogar eine Tropfsteinhöhle im Harz! Für diese Fahrten braucht man natürlich die richtige Ausrüstung (Boote, Schwimmwesten, Skier, Helme und Seile). Das alles haben wir bei den Pfadfindern und jeder kann es benutzen. Eine unserer Regeln solltest Du aber gleich wissen: Leichtsinn ist kein Mut und Abenteuer sollte man nicht nur erleben, sondern auch überleben.
In drei übergreifenden Arbeitsgemeinschaften treffen sich die Puppenspieler, ein spezieller Singekreis und unsere Theatergruppe, die schon eine Reihe von Aufführungen hinter sich hat.
Gruppenleiter kann man bei uns frühestens mit 16 Jahren werden. Deshalb führen wir die Mädchen und Jungen rechtzeitig an diese Aufgabe heran. Schon frühzeitig lernen sie, Erste Hilfe zu leisten, später werden sie zu Rettungsschwimmern und auf einem speziellen Lehrgang zu Sanitätern ausgebildet. Die praktische Gruppenleiterausbildung findet auf einem einwöchigen Zeltlager statt. Darauf aufbauend führen wir einen wiederum einwöchigen Lehrgang mehr theoretischer Art durch. Die Mädchen und Jungen lernen Rechte und Pflichten eines Jungendgruppenleiters und pädagogische Grundlagen, üben sich in der Vorbereitung von Fahrten und Lagern, versuchen sich im Beibringen von Werktechniken und Liedern und diskutieren über die Ziele unserer Arbeit.
Die Grundlage unseres Tuns finden sich in der Pfadfindergesetzen wieder. In gegenseitiger Erziehung der Jugendlichen sollen Anlagen zur Selbständigkeit, Kritikfähigkeit und Kreativität entfaltet werden. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Handfertigkeiten, die körperliche und geistige Entwicklung sowie das Umweltbewußtsein der unser anvertrauten jungen Menschen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zur Selbstverwikrlichung in einer Gemeinschaft zu geben.
Dazu gehören Toleranz gegenüber anderen, Anpassungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft ebenso wie die Bereitschaft zum Mitdenken und zur Zusammenarbeit.Unabhängig, überparteilich und interkonfessionell
Es versteht sich daher von selbst, daß wir keinen Unterschied zwischen Rassen, Religionen und politischer Zugehörigkeit machen. Der Pfadfinderbund Nord bekennt sich zum demokratischen Rechtsstaat. Jedes Mitglied soll unter Beachtung der parteipolitischen Neutralität des Bundes seiner politischen Anschuund folgen, darf jedoch den Bund damit nicht belasten. Daher kann es bei uns auch keine politischen Stellungnahmen des Bundes oder seiner Gruppen geben. Für uns steht die Urteilsfähigkeit des Menschen im Vordergrund, das politische Engagement soll später in den dafür vorgesehenen Organisationen erfolgen.
Pfadfinder- und Pfadfinderinnenbund Nord
Die kleinste Gruppe mit 6 - 10 Mächen oder Jungen nennen wir "Sippe". Mehrere Sippen sind zu einem "Stamm" zusammengeschlossen, der allein oder zusammen mit anderen Stämmen in einem Heim arbeitet. Durch die Lage des Heims bestimmt sich auch der Einzugsbereich der Gruppen, wobei wir für Kinder aller Schichten und Wohngegenden offen sind. Die Stämme bilden unmittelbar den Pfadfinder- und Pfadfinderinnenbund Nord, der von einem alle zwei Jahre neu gewählten Vorstand geführt wird.
Der Pfadfinderbund Nord arbeitet über den gemeinsamen Dachverband "Deutscher Pfadfinderverband" m,it Gruppen übnerall in der Bundesrepublik zusammen. Pfadfinder gibt es in 96 Ländern der Erde mit insgesamt 14 Millionen Mitgliederen. In Hamburg haben die verschiedenen konfessionellen und interkonfessionellen Pfadfinderverbände eine Arbeitsgemeinschaft, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten und sich gegenseitig in ihrer Arbeit zu unterstüzen.
Alle Gruppenleiter unseres Bundes bis hin zum Vorstand arbeiten ehrenamtlich. Unsere Arbeit finanzieren wir durch die Mitgliedsbeiträge, deren Höhe von den Stämmen festgelegt wird. Dadurch ist auch jedes Mitglied haftpflicht- und unfallversichert. Weitere Gelder erhalten wir durch Spenden und staatliche Zuschüsse. Die Fahrtenbeiträge werden kostendeckend kalkuliert, die notwendige Ausrüstung sowie unsere Kluft legst sich jedes Mitglied nach und nach auf eigene Kosten zu.
Die Anmeldung erfolgt direkt bei den Stämmen. Für weitere Informationen stehen wir gern zur Verfügung:
Alsterdorfer Straße 575
22337 Hamburg
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