Es war 7:45 als Eugel und ich geweckt wurden. Wir haben uns in Windes Eile
angezogen und gewaschen. Dann haben wir unsere Affen gepackt und sind losgefahren, doch
war es schon zu spät. Als wir in der Elbgaustraße waren, war unser ganzer Stamm schon
weg. Wir entschieden uns, daß wir zum Hauptbahnhof fahren wollen und gucken, ob da noch
andere Pfadfinder waren. Wir hatten Glück, denn es waren noch zwei andere da, die uns
dann auch in der Bahn mitgenommen haben.
Während der Bahnfahrt hat es nicht geregnet, aber als wir in Tostedt waren
und ausgestiegen sind, hat es sehr viel geregnet. Wir wanderten und wanderten, als wir die
Hälfte der Strecke geschafft hatten, mußte ich sehr dringend kacken. Ich klingelte an
einer Haustür und durfte dann auch auf die Toilette. Nach einem Stück weiterer Wanderung
kamen uns Riggo und Pyro entgegen. Sie haben uns gefragt in welche Gruppe ich gehöre,
worauf ich: "zwei" geantwortet habe. Sie waren gerade auf dem Weg zu der Gruppe,
also habe ich meinen Affen abgesattelt und bin hinterher gegangen, wo ich bei der Gruppe
dann auch Hati, Bølle und Bifrø traf.
Dann mußten wir ein paar Spiele machen und erst als wir das getan haben
durften wir unsere Kohte aufbauen.
Beim Singewettstreit haben wir "Walfang" gesungen und ich habe als
Musikinstrumentenbauer und als Polizist gearbeitet.
Ornulf
Unsere Sippe und die von Styrsson haben dreimal in verschiedenen Seen
gebadet. Das Wasser war sehr warm und der Boden sehr sehr schlammig.
Wenn man in den See tauchte, wuchsen einem grüne Achselhaare die wie Seetang
aussahen. Das kam daher, daß die Pubertät des Sees auf einen abfärbte.
Als Bølle in den See ging stiegen mehrere Riesenblasen auf. Ob es der See
war oder Bølle, das weiß ich nicht.
Bifrø
Nachdem auf den letzten Fahrten das Wasser mal von oben, mal schräg von
links oder rechts kam, manchmal in großen Tropfen, langen Bindfäden oder dichtem Nebel,
hatten wir auf dieser Fahrt doch tatsächlich mal eine Abwechslung!
Das Wasser kam von unten und man konnte sich noch dazu aussuchen, wieviel man
davon wollte. Ich für meinen Teil konnte mir nicht verkneifen, wann immer es möglich war
zu baden. Es ist ein unglaubliches Gefühl, in einem See der größer ist als ein
Schwimmbad je sein könnte, frei von Klamotten und über den Tag angesammeltem Dreck, in
der gleißenden Abendsonne wie ein Fischotter durch die Fluten zu planschen.
Das kalte Wasser auf der Haut zu spüren, wie es einen gefangennimmt, wenn
man sich nicht genug bewegt und dann nachher am Feuer sich wieder aufzuwärmen und die
Haare zu trocknen. Oder an einem anderen See am Strand zu sitzen, die Sonne auf den Bauch
sich scheinen zu lassen und gedankenverloren Gitarre zu spielen.
Das sind Dinge, die ich nur auf Fahrt erleben kann, die mich schwere Affen
und blasige Füße vergessen lassen und die mich immer wieder aus meinem kleinen Zuhause
in die Welt hinausführen.
Styrsson
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